Aqua-Fitness zurück


Definition

Aqua-Fitness ist ein Fitnesstraining, das im brusttiefen Wasser absolviert wird. Das Training im Wasser ist gelenkschonend, ganzheitlich und sehr effizient.

Herkunft

Die Idee, im Wasser Fitnesstraining zu betreiben, stammt von einem ehemaligen Leichtathletiktrainer der US-Marine namens Glenn McWaters. Als er im Jahr 1970 mit einer Fussverletzung aus dem Vietnamkrieg zurückkehrte, suchte er nach Trainingsformen, die seinen Fuss nicht belasteten. Er entwickelte eine spezielle Weste, mit der er aufrecht im tiefen Wasser laufen konnte, ohne den Boden zu berühren. Damit machte seine Genesung rasch Fortschritte.

Der ehemalige Spitzenläufer Markus Ryffel hat diese Methode unter dem Namen Aqua-Fit im Jahr 1984 aus den USA in die Schweiz gebracht. Seither hat sich das Training im Wasser schnell weiterentwickelt. Neben Ryffels Aqua-Fit gibt es unterdessen zahlreiche weitere Formen von Wassertraining, wie zum Beispiel Aqua-Fitness, Aqua-Building, Aqua-Pilates, Aqua-Spinning oder Aqua-Step.

Grundlagen

Alle Aqua-Fitness-Trainings nutzen die speziellen Eigenschaften des Wassers:

- Durch den Auftrieb des Wassers wiegt der Körper nur noch 10 Prozent des Eigengewichts. Dies entlastet einerseits die Gelenke, was eine optimale Voraussetzung für ein schonendes Ausdauer- und Krafttraining ist. Andererseits wird die Balance erschwert, was das Gleichgewichtstraining optimiert.

- Die Übungen werden durch den Wasserwiderstand erschwert und somit Kraft und Ausdauer optimal trainiert. Der Widerstand im Wasser ist je nach Geschwindigkeit, Bewegung und Widerstandsfläche vier- bis zwölfmal höher als an Land. Durch den Wasserwiderstand wird ausserdem der Körper massiert und damit die Durchblutung und die Festigkeit des Gewebes verbessert.

- Der Wasserdruck wirkt sich positiv auf die Atemfunktion, die Blutzirkulation und die Herzleistung aus. Das Herz wird mit mehr Blut versorgt, da sich seine Pumpleistung um etwa ein Fünftel steigert.

- Die Wärme des Wassers entspannt die Muskulatur und fördert dadurch die Beweglichkeit.

Verwendete Technik

Aqua-Fitness-Kurse finden üblicherweise in öffentlichen Hallenbädern, in Wasserbecken von Fitnesscentern oder in Thermalbädern im etwa 26 bis 35 Grad warmen Wasser statt. Je nach Art des Kurses oder der Übungen trainieren die Teilnehmer im flachen Wasser mit einer maximalen Tiefe von 130 cm, es wird deshalb auch als stehtief oder brusttief bezeichnet. Flaches Wasser ist oft wärmer als tiefes Wasser und eignet sich deshalb speziell gut für Gymnastikübungen.

Aqua-Fitness-Kurse können mit oder ohne Hilfsmittel durchgeführt werden. Als Hilfsmittel stehen Wasserwesten oder Wassergurte, Poolnudeln (biegsame Stangen aus Schaumstoff), spezielle Hand-Paddel, Pullbuoys (Schwimmbrettchen, das man zwischen die Beine klemmt), Hanteln, Stäbe, spezielle Steps etc. zur Verfügung.

Neben Aqua-Fitness gibt es zahlreiche andere Fitnesstrainings, die im Wasser stattfinden. Die Kursbezeichnungen können je nach Anbieter verschieden sein. Nachfolgend sind die häufigsten erwähnt:

- „Aqua-Building“ beinhaltet spezielle Kräftigungsübungen für den ganzen Körper, die mit oder ohne Hilfsmittel durchgeführt werden können.

- „Aqua-Step“ entspricht den Bewegungsabläufen des Step-Aerobics, bei dem die Teilnehmer abwechselnd bei einem etwa 20 cm hohen Step-Plattform auf- und absteigen. Der Step ist schwer genug, dass er auf den Boden sinkt, wo er zusätzlich mit Saugnäpfen Halt bekommt. Aqua-Step wird in einer Wassertiefe von 80 bis 100 cm durchgeführt. Dabei werden das Herz-Kreislaufsystem und die Beinmuskulatur trainiert.

- „Wassergymnastik“ umfasst ein Kräftigungs- und Kreislauftraining mit oder ohne Hilfsmittel.


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