PEKiP® zurück


Definition

Das Prager-Eltern-Kind-Programm, abgekürzt PEKiP®, ist ein Konzept zur Gestaltung von Gruppen für Eltern mit ihren Babys im ersten Lebensjahr. Ziel ist es, Eltern und Babys in dieser ersten Zeit zu unterstützen und ihre Beziehung untereinander sowie die Entwicklung des Kindes zu fördern.

Herkunft

Die Ursprünge des PEKiP gehen auf den Prager Psychologen Jaroslav Koch (1910–1979) zurück. Er befasste sich in seinen Forschungen intensiv mit der Entwicklung von Kindern in ihrem ersten Lebensjahr und überlegte sich Bewegungs- und Spielanregungen, um das Baby zu eigener Aktivität zu motivieren und in seiner Entwicklung vielseitig zu fördern. Auf dieser Grundlage entwickelte die Psychologin Christa Ruppelt schliesslich gemeinsam mit ihrem Mann Hans Ruppelt ein Programm für Gruppen von jungen Eltern mit ihren Babys. Sie startete 1973 den ersten PEKiP-Kurs. Der Name PEKiP wird seit 1978 verwendet, als der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit erstmals eine entsprechende Weiterbildung für Pädagogen anbot. Seit 1988 existiert der Verein PEKiP e. V., der den Namen patentrechtlich schützen liess und seitdem für die Aus- und Fortbildungen von Gruppenleitern sorgt. Inzwischen bieten in Deutschland, Österreich und der Schweiz über 1800 Institutionen mit etwa 2600 Gruppenleitern PEKiP-Kurse an.

Grundlagen

Durch PEKiP-Kurse werden Eltern und ihre Babys in ihrer ersten gemeinsamen Zeit kompetent begleitet und unterstützt. Folgende Ziele stehen dabei im Vordergrund: Das Baby soll in seiner momentanen Situation und seiner Entwicklung wahrgenommen, begleitet und gefördert werden. Ebenso soll die Beziehung zwischen dem Baby und seinen Eltern gefestigt werden. Eltern bekommen in den Kursen viele Anregungen, wie sie im jeweiligen Alter entwicklungsbegleitend mit ihrem Kind spielen können. Sie erleben eine intensive Zeit mit ihrem Kind, ohne Störungen durch Telefone oder ältere Geschwister. Auf diese Weise lernen sie ihr Baby und seine Bedürfnisse besser kennen, nehmen seine Entwicklung bewusster wahr und können so eine intensivere Beziehung zu ihrem Kind aufbauen. Die Eltern sollen ausserdem in ihrer neuen Situation begleitet werden. Sie haben während des gesamten Kurses einen kompetenten Ansprechpartner. Er leitet sie zu einem einfühlsamen Umgang mit den Babys an und kann ihnen bei Fragen der Erziehung zur Seite stehen. Ferner bietet sich den Eltern die Möglichkeit, sich mit anderen Eltern auszutauschen und soziale Kontakte zu knüpfen. Auch die Babys profitieren von einem frühen Kontakt mit Gleichaltrigen. Sie können einander beobachten, voneinander lernen, sich gegenseitig inspirieren und Freude miteinander haben.

Verwendete Technik

Zentrales Element von PEKiP-Kursen sind Spiel-, Bewegungs- und Sinnesanregungen für Eltern und Babys. Die Kinder sind während der Kursstunde in der Regel nackt, damit sie sich frei bewegen können. Es werden meist einfache Spielmaterialien im Raum verteilt, die von den Kindern erforscht werden können. Die Gruppenleiterin informiert die Eltern über die momentane Entwicklung der Babys und zeigt ihnen Spiele und Bewegungen, die ihr Kind in seiner Entwicklung fördern oder ihm einfach Spass machen können. Dabei klärt sie darüber auf, dass sich Kinder nicht im gleichen Rhythmus entwickeln und weist die Teilnehmer darauf hin, eventuelle Abweichungen in der Entwicklung der Babys nicht negativ zu werten, sondern als Besonderheit zu schätzen. Bei ernsteren Auffälligkeiten der körperlichen Entwicklung oder dem Verhalten der Babys rät sie, den Kinderarzt diesbezüglich zu konsultieren. Sie ist Ansprechpartnerin für eventuelle Sorgen der Eltern, kann Ratschläge zu unterschiedlichen Themen erteilen, moderiert die Gespräche der Teilnehmer und sorgt für einen kooperativen und sensiblen Umgang miteinander.


© EMfit


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